Brohltallied

das Brohltallied

Geschrieben wurde das Brohltallied vom Hauptlehrer Johann Jakobs, 1868-1914, der in einem zeitgenössischen Nachruf als „feiner Naturbeobachter, Heimatfreund, rastloser Arbeiter und Forscher, ausgezeichneter Lehrer und treuester Freund“ gepriesen wurde. vgl.[1] Zehn Jahre seines Lebens arbeitete er als Lehrer in Niederzissen und anschließend in Brohl.

Das Brohltallied wurde von Paul Mania, 1883-1935, komponiert. Mania wurde als Kind einer Bauernfamilie in Tschepolowicz, Kreis Brieg geboren und zog später ins Rheinland. Im Kölner Musikhaus Ibach wurde sein musikalisches Talent erkannt und gefördert. Seine volkstümlichen Kompositionen rheinischer Dichtung und Liedtexte machten ihn zwischen 1910 und 1920 bekannt.vgl.[2]


[1] Breuer, Andreas, Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1976, S.125, „Hauptlehrer Johann Jakobs, der Dichter des Brohltallieds“
[2] Schnitker, Friedhelm, Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1978, S. 87, „Paul Mania – ein schlesischer Komponist im Rheinland“


Brohltallied

Dich grüß' ich und preis' ich, du herrliches Land,
vom Brohlbach durchflossen im Eifelgewand,
wo Eifeler Kraft des Rheines Gemüt
gar biedere, fröhliche Menschen erzieht!
Drum grüße und preis' ich dich, muntere Brohl!
Bei dir will ich weilen, bei dir ist mir wohl!

Nichts gleicht deinem See, deinen ragenden Höh'n,
mit Bildern voll Anmut, so lieblich und schön.
Wie prächtig da oben, wie weit ist der Blick!
Hier rüstig zu wandern, welch' glücklich Geschick!
Drum grüße und preis' ich dich, muntere Brohl!
Bei dir will ich weilen, bei dir ist mir wohl!

Und eisgraue Zeit, du schilderst sie klar;
du lassest uns schauen, was einstens hier war,
was früher geschehen, als Vulkan erbost
mit Beben und Grollen hier schrecklich getost.
Drum grüße und preis' ich dich, muntere Brohl!
Bei dir will ich weilen, bei dir ist mir wohl!

Und als sich gestillet die finstere Wut,
da lagerten Schätze, so wertvoll und gut.
Uns Spätem zum Segen mit Donnergewalt
ward Neues geschaffen in edler Gestalt.
Drum grüße und preis' ich dich, muntere Brohl!
Bei dir will ich weilen, bei dir ist mir wohl!

Durch Wälder und Schluchten mit heiterem Sinn
zieh'n wandernde Scharen nun singend dahin,
Wo Klöster und Burgen die Sage umwebt
von Frommen und Kühnen, die einst hier gelebt.
Drum grüße und preis' ich dich, muntere Brohl!
Bei dir will ich weilen, bei dir ist mir wohl!