Geschichte

Geschichte

Mit dem Bau des Niederzissener Rathauses, in dem 1970 der Verwaltungssitz der neugebildeten Verbandsgemeinde Brohltal eingerichtet wurde, ging ein jahrelang gehegter Wunsch der Gemeinde in Erfüllung, da das alte Rathaus in der Kapellenstraße 26 schon seit geraumer Zeit nicht mehr den Anforderungen entsprochen hatte. 1966 kam es zum Ankauf des Grundstückes.

  • 1966 Architekten Kohlhaas erhalten der Planauftrag
  • 1967 Beginn der Ausschachtungsarbeiten
  • 1968 Richtfest
  • 1969 Umzug in das neue Verwaltungsgebäude & Einweihungsfeier

Nachdem Niederzissen Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Brohltal geworden war, herrschte im Rathaus zunehmend Raummangel. Es mußten Außenstellen in Burgbrohl (Bauabteilung und Ortspolizeibehörde) und Kempenich, später nur noch in Burgbrohl, verbleiben. Zur Behebung dieses Raumproblems gab es drei Möglichkeiten: einen Anbau ans Rathaus, einen separaten Anbau in unmittelbarer Nähe oder einen Neubau. Nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen entschloß man sich für eine Erweiterung des bestehenden Rathauses.

1974 Rohbau des Erweiterungsbaus fertig

01.03.1975 Bezug der neuen Räumlichkeiten, nunmehr waren alle Abteilungen der Verbandsgemeindeverwaltung im Rathaus in Niederzissen untergebracht. Durch neu hinzugekommene Aufgabenbereiche ergab sich 1984 wiederum die Notwendigkeit eines Erweiterungsbaues. Durch diesen im Jahre 1986 fertiggestellten Anbau (Einsegnung im April 1987) entstanden acht neue Büroräume und ein Sitzungsraum. Mit dem Wandrelief der Künstler Gerd Hardy und Johannes Netz wurde Kunst am Bau in diesem Sitzungsraum verwirklicht. (Das Relief befindet sich heute im Obergeschoß des Rathauses.)

Die Sanierung/Erweiterung 1991/1992

Trotz des Anbaues von 1984/86 verfügte die Verbandsgemeindeverwaltung nach wie vor nicht über die notwendigen Flächen. 1989 Einigung über den Ankauf des unmittelbar neben dem Rathaus gelegenen Gebäudes und Abriß dieses Gebäudes Neben einer Flächenausweitung erfuhr das Rathaus auch eine Ausdehnung in der Höhe in Form eines zusätzlichen Stockwerkes (bzw. zweier Stockwerke im Mitteltrakt) mit einem Mansardendach. Durch den Bau dieses Mansardendachgeschosses entfiel die sonst notwendige Sanierung des bis dato vorhandenen Flachdaches. Einige weitere einschneidende Maßnahmen waren der Bau des neuen Treppenhauses (Haupteingang zur Kapellenstraße hin), die Einrichtung eines behindertenfreundlichen Aufzuges und die Ausstattung des gesamten Gebäudes mit einer energiesparenden und umweltverträglichen Gasheizungsanlage, welche die frühere Elektrospeicherheizung ersetzt.

Datenschutzrechtliche Belange fanden Berücksichtigung, weiterhin verfügt das Rathaus über ein Trauzimmer (die Trauungen wurden bisher im Sitzungszimmer abgehalten, mußten durch Terminkollisionen häufig aber in Büroräumen erfolgen) und über einen Sozialraum für die Mitarbeiter, zusätzliche Räumlichkeiten zur Unterbringung der jungen Auszubildenden, des Fremdenverkehrsamtes, der Mitarbeiter in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, des Hausmeisters und ein Raum für die Sprechtage des Finanzamtes, des Jugendamtes und der LVA. Durch die Fortführung der Verwaltungsreform sind weitere Aufgabenverlagerungen zu erwarten. Eine moderne Verwaltung muß die EDV ständig verbessern und erweitern. Auch daraus ergab sich ein zusätzlicher Raumbedarf.

Das Konzept für den Erweiterungsbau, welches die gutachtliche Unterstützung durch ein unabhängiges Wirtschaftsberatungsbüro erhielt, gewährleistet einen noch rationelleren Verwaltungsablauf, denn es bewirkt, daß die publikumsintensiven Abteilungen an optimalen Stellen innerhalb des Rathauses untergebracht sind und der Publikumsverkehr in die "richtigen Bahnen" gelenkt wird. Ebenso wichtig wie die Schaffung von zusätzlichem Büroraum ist für die Verbandsgemeinde die Einrichtung eines Sitzungssaales, der im neuen Dachgeschoß untergebracht wurde. Wie bereits kurz erwähnt, verfügte das alte Rathaus nur über ein relativ kleines Sitzungszimmer. Ausschüsse der Verbandsgemeinde konnten darin ohne weiteres tagen; für Verbandsgemeinderatssitzungen war das Sitzungszimmer zu klein.

Die Verbandsgemeinde verfügte über keine Räumlichkeit, die geeignet war, Gespräche/Empfänge mit Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen mit mehr als 30 Personen durchzuführen. Das frühere Sitzungszimmer wurde durch mobile Trennwände in Büroräume unterteilt. Die Baumaßnahme war vom Umfang her unbedingt in die Zukunft gerichtet. Bemerkenswert ist, dass sich das nun präsentierende Rathaus städtebaulich nicht nur in den Ort Niederzissen integriert, sondern markante Akzente setzt. Die Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal befasste sich Mitte der 90er Jahre mit einer umfassenden Neuorientierung der gesamten Verwaltungsarbeit. Das Motiv, diese Initiative zu ergreifen, liegt heute, ebenso wie 1995, in unveränderter Form auf der Hand.

Mit der Aufgabenstellung gehören Verwaltungen unzweifelhaft zum Dienstleistungssektor. 1996 wurde ein organisatorischen Rahmen für die Erledigung der Arbeit im Rathaus geschaffen, der ausschließlich an den Ansprüchen einer bürgerorientierten Aufgabenerledigung und inhaltlichen Neugestaltung der Arbeit orientiert ist. Ende 1997 wurde dann mit großem Erfolg das Bürgerbüro als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Arbeit im Rathaus hier im Eingangsbereich eingerichtet.

Der Kunde muss sich seit dem nicht mehr um Zuständigkeiten und Ansprechpartner kümmern, ein freundlicher und verbindlicher Rund-um-Service sorgt für die richtige und schnelle Antwort auf jede Frage. Im Dezember 2000 wurde dann die Zulassungsstelle, ebenfalls mit großem Erfolg, die Fallzahlen belegen dies, geöffnet.

Der Service für den Bürger wird bei der Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal im Jahr 2002 weiter ausgebaut. Im Hinblick auf die Entwicklung im Bereich Internet-Medien, hat sich die Verwaltung im Brohltal weiter auf eine zukunftsorientierte Form des Informationsaustausches mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Ratsmitgliedern eingestellt. Ab 2002 können sowohl die Bürger, für den öffentlichen Bereich, als auch die Ratsmitglieder für den nichtöffentlichen Bereich im Internet unter www.brohltal.de auf Sitzungseinladungen und gefasste Beschlüsse einsehen.

2004 wurde das Bauberatungszentrum Brohltal im Eingangsbereich des Rathauses in freundlichen, offen gestalteten Räumen eröffnet. Es ist Anlaufstelle der Bürgerinnen und Bürger sowie der Architekten in allen wichtigen Fragen innerhalb des Baurechts. Von Montag bis Freitag werden hier umfassende Informationen und qualifizierte Beratung angeboten. Das dreiköpfige Team des neuen Bauberatungszentrums ist zu kundenfreundlichen Zeiten erreichbar, d.h. auch nachmittags. An einer Stelle können nun mehrere Verwaltungsvorgänge bearbeitet werden.

Dies spart Zeit und Geld. Von der allgemeinen Bauberatung bis hin zur Entgegennahme von Bauanträgen und Einsicht in Planunterlagen, hier findet jeder Information, Beratung und Auskunft im Bereich des Bauwesens. Auch Fragen aus dem Bereich der Dorferneuerung werden im Bauberatungszentrum beantwortet. Im Rathaus Niederzissen wurde mit dem Bürgerbüro, Zulassungsstelle und Bauberatungszentrum eine bürgerorientierte Verwaltungsstruktur gefunden, die bei den Bürgerinnen und Bürgern große Akzeptanz findet.

Das Schlagwort, welches die Verwaltung bei dieser Umorganisation begleitet hat, lautet dabei "Gemeinde 21". Als besonderen Service für die Bürgerinnen und Bürger bietet die Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal seit Frühjahr 2009 das “Mobile Rathaus“ an. Die Serviceleistung des „Mobilen Rathauses“ richtet sich an Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und die Verwaltung selbst nicht, oder nur mit erheblichem Aufwand, aufsuchen können.

Zu den für den Hilfesuchenden kostenlosen Dienstleistungen, die im Rahmen dieses mobilen Einsatzes angeboten und erledigt werden, gehören insbesondere Rentenangelegenheiten, Rentenantragstellung, Antrag auf Befreiung von der Rundfunkgebührenpflicht, Antrag auf Wohngeld, Aufgaben des Bürgerbüros, wie z. B. die Beantragung und Aushändigung von Personalausweisen, die Klärung von sonstigen sozialen Fragen und vieles andere mehr.

Zur Durchführung von Vergabeverfahren für öffentliche Auftragsvergaben wurde im Jahr 2011 bei der Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal eine Zentrale Vergabestelle eingerichtet. Ein rechtssicheres effizientes Vergabemanagement wurde erforderlich, um den strengen Anforderungen des Vergaberechts gerecht zu werden. Mit Einrichtung der zentralen Vergabestelle wurde die e-Vergabe eingeführt. Der Vergabeprozess kann komplett elektronisch über eine Plattform abgewickelt werden.

Die Vergabeunterlagen sind nur noch elektronisch über eine Vergabeplattform erhältlich, die Angebotsabgabe kann elektronisch oder schriftlich per Post erfolgen. Die e-Vergabe führt zu Kosteneinsparungen, verbessert die Qualität der Vergabeunterlagen und des Vergabeprozesses. Sie beschleunigt Abläufe im Vergabeprozess. Anstalt des öffentlichen Rechts (AÖR) im Bereich der Abwasserentsorgung Es ist ein Novum in Rheinland-Pfalz – die Verbandsgemeinden Bad Breisig und Brohltal kooperieren seit dem 1. Januar 2009 in der Abwasserentsorgung.

Die Verbandsgemeinden haben hierfür eine gemeinsame Anstalt des öffentlichen Rechts (AÖR) gegründet. Unter dem Namen „Entsorgungs- und Servicebetrieb Bad Breisig/Brohltal“ wird die Betriebsführung für das Abwasserbeseitigungswerk der Verbandsgemeinde Bad Breisig von der Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal in Niederzissen wahrgenommen. Durch die gemeinsame Durchführung der Aufgaben der Abwasserbeseitigung entstehen Synergieeffekte und Kostenreduzierungen bei unverändert hohem Anspruch an die Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger der beiden Verbandsgemeinden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Zusammenschlusses ist die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Kommunen. Die Gebietskörperschaften sind bei der Gebührengestaltung autark.

Bereits seit dem Jahr 1985 wurde mit der Gründung des Tourismusverbands Brohltal e.V. der Tourismusbereich im Brohltal als wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor erkannt.

Im Jahr 2003 fiel mit der gemeinsamen Organisation der Kultur- und Erlebniswoche „Nacht der Vulkane“, die an die Naturgewalten erinnern möchte, die vor über 10.000 Jahren diese herrliche Landschaft formten, der Startschuss für die kommunale Zusammenarbeit der Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig und Pellenz. Unterstützt wurde die „Arbeitsgemeinschaft Laacher See“ zudem von der Stadt Mendig, der Ortsgemeinde Nickenich und der Abtei Maria Laach. Die attraktive Kultur- und Erlebniswoche hat sich über die Jahre etabliert und zieht überregional interessierte Gäste und Urlauber in die Vulkanregion rund um den Laacher See, ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Und auch für die hier lebenden Menschen leistet das Kulturangebot der „Nacht der Vulkane“ einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität. Insgesamt eine hervorragende Vernetzung von Kultur und Tourismus für die Vulkanregion Laacher See. 

Die Zusammenarbeit der drei Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig und Pellenz auf touristischer Ebene konnte im Jahr 2015 im „Zweckverbands Ferienregion Laach See“ manifestiert werden. Das vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Pilotprojekt möchte durch die Bündelung der touristischen Kräfte das Image der Vulkanregion Laacher See stärken, das enorme touristische Potential ausbauen und die Wertschöpfung der Akteure im Tourismusbereich steigern. Im Mai 2015 konnte mit der Eröffnung der gemeinsam errichteten innovativen „Tourist-Information Maria Laach“, zentral gelegen am Besucherparkplatz von Maria Laach, ein erster Meilenstein für die solidarische Zukunft umgesetzt werden. Die Tourist-Info im Rathaus Niederzissen ist seitdem in erster Linie BackOffice für die Bereiche Organisation, Vertrieb und Qualitätsmanagement. Hier werden Zimmervermittlungen und Buchungen bearbeitet, Leistungsträger betreut, Klassifizierungen abgewickelt, neue Produkte und Ideen entwickelt. Diese neue Tourismusstruktur verspricht Synergieeffekte, welche die Vulkanregion rund um den Laacher See stärken werden.

Im Rathaus kommt man im Jahr 2017 mit der Einführung eines neuen Programms, des Rechnungseingangsbuches „KIS-ReDig“ der papierlosen Verwaltung ein großes Stück näher. Alle Rechnungen werden jetzt eingescannt und durchlaufen die Verwaltung durch die verschiedenen Stellen ausschließlich elektronisch. Das erspart Platz, Zeit und damit auch Geld.

Das schnelle Internet ist für eine Verwaltung immens wichtig, da fast alle Programme online verwaltet oder auch nur mit einem schnellen Internetanschluss funktionieren. Dafür wurde zum 1. Juli 2017 ein Glasfaserhausanschluss bis ins Rathaus hergestellt. Dieser ermöglicht hohe Bandbreiten und man ist damit für die digitale Zukunft bestens gerüstet.

Die Kreisverwaltung Ahrweiler hat ab dem 1. Januar 2018 eine Außenstelle ihres Bauamtes in der Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal einrichtet. Damit behält die Verbandsgemeinde Brohltal die Aufgaben der Untere Bauaufsicht faktisch wie bisher vor Ort in Niederzissen. Die betreffenden Mitarbeiter des Fachbereichs Bauen werden für den Kreis tätig und organisatorisch ins Kreis-Bauamt eingegliedert, sie sitzen aber auch künftig im Rathaus Niederzissen. Damit bleiben die kurzen Wege und Ansprechpartner im Bauberatungszentrum als Service für die Bürger und Architekten bestehen. Ein weiterer Vorteil für den Verbleib ist die schnelle Abstimmung zwischen der Verbandsgemeindeverwaltung und den Ortsgemeinden. Dies gilt für die Abgabe von Bauanträgen, Rückfragen im Verfahren und insbesondere für die Herstellung des gemeindlichen Einvernehmens zu Bauvorhaben sowie die Erteilung von Ausnahmen und Befreiungen durch die Gemeinderäte.